Die
freie Provinz Novatian
Informationen
für Veranstalter und Spieler
Ein
kurzer Reisebericht (1. Teil)
Das
Erste, was ich als Wanderer von Novatian sah, als ich von Kalen
her über die Berge kam, war eine Zollstation mit
heruntergelassenem Schlagbaum, mitten auf der Paßstraße durch
das novatianische Gebirge. Zwei Männer , deren Wappenröcke sie
als angehörige des Ordens des Leuchtenden Pfades auswiesen,
forderten mich auf, mein Gepäck zu öffnen, damit ich
mitgebrachte Ware verzollen könne. Ich fragte sie, wie sie es,
die sie nur zu zweit waren, es wagen könnten, mir Forderungen zu
stellen. Als sie mit steinerner Miene auf eine große, polierte
Metallplatte zeigten, die auf dem Dach des Zollhäuschens
angebracht war, verstand ich plötzlich und zahlte eilig meine
Abgaben. Ich machte mich wieder auf den Weg und dank der guten
Straße kam ich rasch vorwärts.
Schon
von weitem sah ich das Kloster Autun: wie eine Insel ragte es aus
dem Nebelmeer empor und die Strahlen der Morgensonne spiegelten
sich tausendfach auf seinen Dächern. Wie ich erst viel später
erfahren sollte, kam das Licht von hunderten von kleinen
Spiegeln, die Nachts das Mondlicht in das Innere des Berges bündeln,
wo es ein Stück des sagenumwobenen Mondsteins beleuchtet."
(Aus
dem Tagebuch des Weltenbummlers Tutor Aldig, S.523)
Geographie,
Flora und Fauna
Die
östlichste Ausdehnung der freien Provinz Novatian liegt im
Schnittpunkt der Grenzen von Aquilda, Jerda, Eglin und Kalen. Im
Westen bilden die Wälder von Amatyril eine natürliche Grenze.
Nach Norden hin endet das Land in gerader Linie in den Bergen.
Die Grenze im Süden läuft am Rande des egliner Hügellandes
entlang.
Zentrum
von Novatian ist das Kloster Autun, Sitz der trawonischen
Kongregation des Ordens des Leuchtenden Pfades, das im Vorland
des novatianischen Gebirges auf einem Tafelberg erbaut wurde.
Das
Klima wird von Osten nach Westen und von Süden nach Norden kälter
und regenreicher, kann aber, mit Ausnahme des Bergklimas, als
durchaus gemäßigt und dem Rest von Trawonien vergleichbar
angesehen werden.
Die
Vegetation unterscheidet sich nicht merklich von der umliegender
Provinzen und bietet ideale Voraussetzungen für Viehzucht und
Ackerbau.
Die
Fauna Novatians ist, durch die Nähe zu Aquilda, reich an
Rotwild, das sich vorzüglich zur Jagd eignet, unterscheidet sich
aber sonst nicht von der im restlichen Trawonien.
Dinge
von allgemeinem Interesse
Bevölkerung
In
Novatian leben ungefähr 1500 Einwohner, von denen 300 dem
Kloster oder dem Orden angehören.
Den
überwiegenden Teil der einheimischen Bevölkerung stellen
Menschen, obwohl auch, gerade in den Grenzregionen, auch Zwerge
und Elfen in Novatian leben.
Innerhalb
der Stadt Autun leben Handwerker und Kaufleute, außerhalb trifft
man nahezu nur Bauern an, die das Land in den fruchtbaren Tälern
bearbeiten.
Glaube
Die
überwiegende Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum Glauben
an Hekate und ihren Sohn Usuhl, zu deren Ehren im ganzen Land
Kapellen und Schreine errichtet wurden. Wie in ganz Trawonien ist
aber auch in Novatian der Glaube frei.
Innenpolitisches
Gesetzeskraft
Wie
auch im übrigen Trawonien gilt auch in Novatian das Lex
Trawonia, dessen Einhaltung die Organe des Ordens überwachen.
Oberster Gerichtsherr des Landes ist der Abt des Klosters Autun,
der auch die Exekutive befehligt.
Währung
Neben
der in Trawonien gültigen Währung sind auch, bedingt durch das
große Ausbreitungsgebiet des Ordens, die Währungen der
umliegenden Länder gebräuchlich.
Wirtschaft
Die
gesamte Produktion Novatians ist auf die Bedürfnisse des Ordens
und der Einheimischen Bevölkerung abgestimmt, weshalb auch, außer
dem berühmten Autuner Morgentau und dem Autuner Klostergeist,
keine Waren für den Handel mit anderen Provinzen hergestellt
werden.
Die
Bauern in den Tälern betreiben Ackerbau, im Hügelland wird
hauptsächlich Vieh gezüchtet.
Seinen
Reichtum bezieht das Land aus seiner günstigen Lage: um von
Kalen aus einen schiffbaren Fluß zu erreichen, müssen die
Zwerge ihre geschürften Erze durch das novatianische Hügelland
transportieren. Das erhobene Wegegeld wird zum Erhalt der Straßen
und zur Füllung des Staatssäckels verwendet.
Außerdem
steht dem Kloster von den Bewohnern des Landes der zehnte Teil
von deren Ernte zu.
Einflußreiche
Persönlichkeiten
·
Pater Toldedo
Abt
des Klosters Autun und Gebieter über die Provinz Novatian
·
Frater Keitel
Kellermeister
des Klosters Autun, als einziger im Besitz der Rezeptur des
Autuner Klostergeists
·
Helim Dregesch
Befehlshaber
der Streitkräfte und Paladin des Ordens des Leuchtenden Pfades
Außenpolitisches
Handel
Da
die Wirtschaft in Novatian auf Selbstversorgung ausgelegt ist,
sind die einzigen Exportgüter vom Kloster produzierte
Heilmittel, als wohl berühmtestes ist der Autuner Klostergeist
zu nennen. Die Einfuhr von Gütern findet nur in vernachlässigbar
kleinen Mengen statt.
Zölle
Für
die Bereitstellung eines exzellenten Straßensystems und der Gewährleistung
von Sicherheit für durchreißende Kaufleute, erhebt die Provinz
Einfuhrzölle auf alle Waren. Die Zölle werden jedes Quartal neu
festgesetzt und richten sich nach der Menge der Transportierten
Waren und der eigenen Produktion.
Militärwesen
Neben
zwei Hundertschaften der Adeptus Custodes, die zum Schutz des
Klosters und zum Schutz der Grenzen vom Ehrwürdigen Vater
entsandt wurden, bietet eine Landwehr zusätzlichen Schutz vor
Angriffen im Kriegsfall. Diese rekrutiert sich aus der Männlichen
Bevölkerung, die ab dem 21. Lebensjahr regelmäßig an den
Waffen geschult wird und im Falle eines Krieges innerhalb von
zwei Tagen für die trawonische Krone kämpfen kann.
Der Orden
Der
Orden des Leuchtenden Pfades hat in Novatian den Sitz des
Gesandten des Ehrwürdigen Vaters für Trawonien. Das Kloster
Autun stellt, für alle Geweihten Hekates, den spirituellen
Mittelpunkt Trawoniens dar. Im Inneren des Klosterberges,
abgeschirmt von der Außenwelt durch Jahrtausende alten Stein,
lagert ein Artefakt ungeheurer Macht: eine der fünf zu Stein
gewordenen Tränen Hekates, die sie über das Unglück ihres
Sohnes Usuhl vergoß.
Außerdem
beherbergt das Kloster auch eine Sternwarte und die trawonische
Priesterschule des Ordens, in der Novizen in den geheimen Künsten
der Glaubenden unterwiesen werden.
Ein kurzer
Reisebericht (2. Teil)
Es
war gegen Mittag, als ich den Fuß des Klosterberges erreichte.
Auf den Straßen herrschte reges Treiben und ich sah den
Handwerkern zu, die zum Kloster eilten, und Bäuerinnen, die ihre
Ware zum Markt trugen. Hin und wieder teilte sich die Menge wie
auf einen Stummen Befehl hin und in Ordenstracht Gekleidete zogen
vorbei.
In
einer Schenke suchte ich das Gespräch mit den Einheimischen und
obwohl alle freundlich waren, beschlich mich das Gefühl von im
Raum schwebender Abneigung. Als ich nach dem Kloster fragte,
wollte mir niemand so recht Auskunft geben. Ich beschloß also
selbst hinzugehen, um zumindest einen Blick auf das Spiegelsystem
zu werfen, das ich schon von so weit her gesehen hatte.
Am
Fuße des Klosterberges stehend, der mehr als 300 Fuß senkrecht
in die Höhe ragt, fiel mir zu meinem Erstaunen auf, daß nicht
etwa, wie ich erwartet hatte, Stufen hinauf zum Kloster führen,
sondern alle Lasten und auch die Menschen in großen Körben nach
oben gezogen wurden. Ich bat einen der Bewaffneten, die gerade in
einem der Körbe stiegen, mich mit nach oben zu nehmen, mußte
aber erfahren, daß nur Mitgliedern des Ordens ein Betreten des
Klosters Autun gestattet ist."
(Aus
dem Tagebuch des Weltenbummlers Tutor Aldig, S.525)
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